Freitag, 18. Februar 2011

Den Quran Verstehen

Wenn man den Quran ließt, sollte man darauf achten, dass die Interpretation davon nicht gegen den Verstand, die Wissenschaft und das Praktische Leben verstößt! Weiterhin sollte man eine neutrale Sichtweise einnehmen. Weder sollte man sich von vornherein als Gläubiger ansehen, noch als Ungläubiger, eher sollte man die beschriebenen Taten objektiv bewerten. Auch sollte man, dem allgemein als Quran bezeichneten Buch nicht von vornherein zu 100% glauben schenken, da die Sprache auf der sie nun mal festgehalten wurde, keine Konstante ist sondern sich verändert. Durch diese Veränderung entsteht ein gewisser Spielraum, was evtl. nicht mehr der Wahrheit entspricht. Das sollte einem bewusst sein!


Ein gewisses unwahres Vorwissen ist manchmal auch ein Störfaktor um die eigentliche Thematik zu erfassen.

Stell euch vor, ihr seid in einem fahrenden Zug auf die Welt gekommen und dort aufgewachsen und nie aus dem Zug ausgestiegen. Euch wurde immer erzählt, dass der Zug stehe und die Landschaft sich bewege! Da ihr euch nie Gedanken darüber gemacht habt, habt ihr diese Aussage akzeptiert. Nun hört ihr eines Tages, dass die Landschaft sich nicht bewegt, sondern, dass der Zug sich bewegt! Sicherlich werdet ihr dies nicht glauben wollen, da ihr euch auf euer Vorwissen stützt, was aber in Wahrheit eine Unwahrheit ist.

Wenn keiner euch je etwas über die Situation gesagt hätte (kein unwahres Vorwissen), und ihr selbst Beobachtungen und Überlegungen aufgestellt hättet (vorausgesetzt ihr macht es richtig), würdet Ihr zum Entschluss kommen, dass entweder der Zug sich bewegt und die Landschaft steht, oder, dass die Landschaft steht und der Zug sich bewegt! Ihr würdet auf keinen Fall eine der Optionen ohne weitere Untersuchungen als die richtige deklarieren, sondern auf eine genauere Untersuchung warten (z.B aus dem Zug aussteigen)!

So sollte man auch vorgehen wenn man den Quran ließt. Nicht versuchen die traditionellen Interpretationen herauszulesen, sondern wirklich versuchen zu verstehen, was mitgeteilt wird.

Wenn man nicht durch eigene objektive Gedanken auf das kommen würde, was die traditionellen Interpretationen erzählen, sollte man sie um so mehr hinterfragen...

Hätte man nie davon gehört, dass Jesus Gottes Sohn ist, wäre man durch eigene objektive Gedanken darauf gekommen, das Gott einen Sohn hat?

Hätte man  nie davon gehört, sich vor einem Steinhaus nieder zuwerfen, wäre man durch eigene objektive Gedanken darauf gekommen, Gott so zu preisen?

Aber kommt man durch eigene Gedanken darauf, dass alles einen Ursprung haben kann und das Glauben an die höhere Instanz in der Gemeinschaft durchaus Vorteile bringt? Wenn ich Gutes tue, auch sehr wahrscheinlich Gutes empfange? usw....

Persönlich habe ich durch das Studium des Qurans festgestellt, dass man in vielerlei Hinsicht sensibilisiert wird, in der Religionswelt einen besseren Durchblick bekommt. Es verhalf mir die Scheuklappen abzulegen und ohne Angst zu hinterfragen, denn:

2:256 .... Wahrheit ist nunmehr deutlich unterscheidbar von Irrtum....

Auch finde ich die Diskussionen sinnlos, in denen es darum geht ob der Quran göttlich sei, oder nicht. Es sollte darum gehen, ob ich mir durch die vielen Beispiele und Erklärungen etwas Positives herausziehen kann! Sicherlich gibt es Leute die darin versuchen Negatives heraus zu lesen.

7:28 "Und wenn sie etwas Abscheuliches begehen, sagen sie: ""Wir haben es als Brauch unserer Väter vorgefunden, und Gott hat es uns befohlen."" Sag: Gott befiehlt nichts Abscheuliches. Wollt ihr (denn) gegen Gott etwas aussagen, wovon ihr kein Wissen habt?"

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